Mobilität

Digital und mobil – wie schaut attraktive Mobilität in der vernetzten Zukunft aus?

Die Grüne Landtagsfraktion hat am 7. Oktober 2014 ein Fachgespräch zur Zukunft der Mobilität veranstaltet, denn der digitale Wandel hat auch in diesem Bereich seit langem Einzug erhalten. Wir wollten wissen, welche Möglichkeiten die Vernetzung für eine zukunftsfähige Mobilität eröffnet, und wie diese weiterentwickelt werden können.
Dazu haben wir drei kompetente Referenten eingeladen:
Martin Hauschild von BMW referierte über den Wandel vom Autoproduzenten BMW zum Mobilitätsdienstleister. Insbesondere berichtete er über das Engagement von BMW im Bereich Carsharing.
Gunnar Heipp von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) erläuterte die laufenden und geplanten Aktivitäten der MVG. Sie will mit Hilfe der Digitalisierung die Verkehrsangebote der MVG und ihrer Partner besser vernetzen.
Frank Rosengart vom Chaos Computer Club erläuterte die datenschutzrechtlichen Aspekte der zunehmenden Digitalisierung bei der Mobilität.

Eines scheint ganz klar zu sein: Die Zukunft der Mobilität ist intermodal: Für eine Reise oder einen Transport werden viele unterschiedliche Verkehrsmittel genutzt, etwa ein Stück mit Bus oder U-Bahn, dann Umstieg in den Zug und zuletzt weiter im gemieteten Auto.

Was wichtig ist: Mobilitätslösungen müssen für NutzerInnen einfach und attraktiv sein. Das heißt, es braucht zum Einen die umfassende, aktuelle und zuverlässige Information über alle Mobilitätsangebote vor Ort. Und zum anderen universelle Zugangs- und Abrechnungssysteme für alle verfügbaren Verkehrsmittel.
Die Grundvoraussetzung für solche intermodalen Verkehrssysteme sind daher leistungsfähige ÖPNV-Netze, eine gute Verfügbarkeit an alternativen Mobilitätslösungen und Fahrzeugen sowie eine effiziente und innovative Infrastruktur für Informations- und Kommunikationstechnologien.

Aber bei allen technischen Möglichkeiten darf das Thema Datenschutz nicht unter den Tisch fallen. Nicht ohne Grund ging der Big Brother Award 2014 in der Kategorie Technik  an die „Spione im Auto“, zum Beispiel die neuen Technologien von Unfalldatenschreibern in jedem Fahrzeug. Aber auch die neuen Ortungsdienste für Autoversicherungen und die Betriebssystemen von Google und Apple, die es mittlerweile fürs Auto gibt.
Die drei Referenten und Markus Ganserer, der verkehrspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion, diskutierten auch darüber, welche technischen und datenschutzrechtlichen Grenzen das E-Ticketing hat. Und wie bei einem Autounfall die rechtlichen Zugriffsmöglichkeiten auf die im Fahrzeug gespeicherten Daten aussehen, und ob es in solchen Fällen ein Zeugnisverweigerungsrecht gibt.

Aus grüner Sicht bleibt festzuhalten: Die Digitalisierung ist auch im Bereich Mobilität eine große Chance, aber sie birgt eben auch Risiken. Wir sind uns einig, dass Mobilität mit mehr Technikeinsatz ein fortschrittlicher Weg ist, aber dass geklärt werden muss, wer Zugang zu gespeicherten Daten erhalten darf.